Der 2. Weltkrieg endete im Pazifik deutlich später als in Europa, erst am 5. August 1945.
Schon kurz darauf begann der Wiederaufbau des Landes.
Die beiden vormals eigenständigen Markengebiete Neuguinea und Papua wurden zu einer Einheit – Territory of Papua and New Guinea – unter australischer Verwaltung zusammengefügt.
Eine zivile Verwaltung wurde am 30.10.45 eingesetzt.
Die Verwendung australischer Postwertzeichen wurde beschlossen, da es keine eigenen Marken für dieses Gebiet gab und auch die Vorkriegsausgaben von Neuguinea und Papua nicht mehr in ausreichender Menge greifbar waren.
Vorhandene Altbestände der beiden Vorkriegsgebiete blieben weiterhin frankaturgültig. Vornehmlich Sammler machten von dieser Möglichkeit Gebrauch.
Bei Marken und Belegen aus der Zeit von 1945 bis 1952 ist somit nur am Stempel erkennbar, dass sie in Papua Neuguinea verwendet wurden.
Dies ist eine der interessantesten Perioden der Postgeschichte der Insel Neuguinea.
Glücklicher Weise - für die Philatelie - versuchten engagierte Philatelisten schon damals Belege von verschiedenen Postämtern zu bekommen. Ohne sie wäre heutzutage die Postgeschichte vom frühen PNG nicht dokumentierbar. Der Briefmarkenhändler Roger Wells aus England und der in PNG tätige Missionar und engagierte Philatelist Harry Voyce seien hier besonders erwähnt.
Die ersten Postämter, die zu diesem Datum öffneten waren Port Moresby, Daru und Samarai. Als viertes Postamt kam am 10.12.45 Abau hinzu.
Diese Orte liegen im ehemaligen Papua. Postämter im ehemaligen Neuguinea öffneten erst im folgenden Jahr 1946.
Belege aus der Anfangszeit mit “PMG`S DEPT“ Aushilfsstempeln aus Daru und Samarai sind bis heute nicht bekannt.
Der nebenstehende Brief aus den frühen Tagen des Postamts Wewak mit dem Stempel Relief Nr. 6 trägt noch einen zusätzlichen "concession" - Rechteckstempel, der darauf hinweist, dass ein Militärangehöriger der Versender des Briefes ist. Der Brief war somit portofrei, nur der Luftpostzuschlag in Höhe von 3 Pence musste entrichtet werden.
Weitere Besonderheiten gibt es bei den ebenfalls im Jahr 1946 eröffneten Postämtern Rabaul und Losuia.
Dabei wurde in Goroka eine weitere Art von Aushilfsstempel für Papua Neuguinea verwendet mit der Inschrift: POSTAL DEPT. In diesem Fall mit der Unterscheidung D4.
Diese Stempel wurden nur sehr selten eingesetzt.
Aushilfsstempel wurden also nicht nur bei Eröffnung eines Postamts eingesetzt sondern auch, wenn ein anderer Stempel defekt war oder wenn bei Erweiterung eines Postamtes ein weiterer Stempel erforderlich wurde.
Als einziges Postamt eröffnete im Jahr 1948 das Postamt Finschhafen.
Der Stempel von Finschhafen trägt allerdings nur ein “H“, der Einschreibzettel ist korrekt beschriftet.. Der Fehler wurde jedoch nur für gering erachtet – erst 1955 kam ein neuer Stempel mit der geänderten, korrekten Schreibweise zum Einsatz.
In Lombrum bearbeitete das Marinepostamt mit dem Stempel RAN Post Office Nr.3 ab März 1949 auch zivile Post.
Ein weiteres Militärpostamt, das später auch in ein normales Postamt umgewandelt wurde, war Momote. Hierbei handelt es sich um einen Luftwaffenstützpunkt der australischen Armee - RAAF - auf der Insel Los Negros.
Das Postamt Kandrian eröffnete am 29. Juli 1950 und ersetzte das in rund einhundert Kilometern Entfernung gelegene Postamt Gasmata, das am Vortag geschlossen wurde.
Da der neue Tagesstempel anfangs noch nicht zur Verfügung stand benutzte man einen Aushilfsstempel.
Die Einschreibzettel vom geschlossenen Postamt Gasmata wurden im neuen Postamt Kandrian bis 1952 aufgebraucht.
Popondetta ersetzte das Postamt Higaturu. Der Ort, mitsamt allen rund 3000 Einwohnern, war am 21. Januar 1951 durch den Ausbruch des Vulkans Mount Lamington vollständig ausgelöscht worden.
Am 1. August 1951 eröffnete dafür in etwa 15 Kilometern Entfernung das Postamt Popondetta mit dem Aushilfsstempel Relief Nr.3.
Inoffiziell wurde in diesem Jahr auch das Postamt Konedobu als Zweigpostamt von Port Moresby eröffnet. Verwendet wurde dabei der Aushilfsstempel mit der Inschrift POSTAL DEPT C3 PNG.
Im Jahr 1952 gab es in PNG insgesamt 40 Postämter und das auf einer Fläche, die etwa eineinhalb Mal so groß ist wie Deutschland.
Da eine Luftpostverbindung vielfach nur ein Mal pro Woche – bei schlechten Wetterbedingungen noch seltener – bestand, suchte man nach Alternativen.
Beförderung per Schiff oder durch Läufer war häufig, wurde jedoch oftmals nicht auf dem Beleg dokumentiert. Im folgenden ein Begleitbeleg für einen Sack voll Post, der durch einen Läufer befördert wurde und ein Brief, der mit einem Schiff transportiert wurde.
Zu den Orten, in denen nach dem Krieg kein Postamt mehr eröffnet wurde, gehört auch Ioma. Allerdings gibt es aus solchen Orten nicht offizielle aber tolerierte Abstempelungen von Regierungsstationen. Post, die dort abgeliefert wurde bekam in den frühen Jahren gelegentlich solche Entwertungen. Hier finden Sie zusätzliche Information dazu.
Damit ergibt sich auch die Möglichkeit von Mischfrankaturen: Australien - PNG.
Die Informationen zu der Seite "Australische Marken verwendet in PNG" kommen von:
Ein Dank an alle beteiligten ING Mitglieder für die Bereitstellung von Abbildungen.