Nachportowesen

Vorläufer

Vor Ausgabe von speziellen Nachportomarken wurden in der Regel die laufenden Freimarken auch als Nachportomarken benutzt.

Das waren zunächst australische Marken.

Rabaul 26.09.1952
ovaler Gummistempel
Post Office Port Moresby .. 10.1946
Kandrian 21.08.1951

 

 

Die Verwendung der australischen Nachportomarken in Papua Neuguinea ist nur mit Gefälligkeits-Abstempelung bekannt.

Mit der Ausgabe eigener PNG Marken wurden diese auch für Nachporto verwendet.

Port Moresby 23.07.1953
Port Moresby ..10.1958
Kairuku 31.3.1958
Rabaul 2.2.1960

Provisorien

Von 1960 bis 1966 wurden in Papua Neuguinea spezielle Nachportomarken verwendet.
Da sich die Lieferung der in Australien bestellten Nachportomarken verzögerte, die Einführung solcher Marken aber für den 1. März 1960 bereits amtlich angekündigt war, entschloss man sich kurzfristig zu lokalen Provisorien. Man verwendete dazu die auf ½ Pence endenden Werte der laufenden Freimarkenserie, für die es seit der Gebührenerhöhung vom 1. Dezember 1959 keinen postalischen Bedarf mehr gab.
Der Überdruck begann auf dem Wert zu 7½ Pence. Dabei sollten die alte Wertbezeichnung und das Wort "Postage" überdruckt und damit unleserlich werden.
Dabei handelt es sich um eine der wenigen PNG-Marken, von der auch Fälschungen zum Schaden der Sammler existieren.
Von den abgebildeten Stücken ist die mittlere Marke eine Fälschung.

FDC 01.03.1960

Da aber bei den einfachen Möglichkeiten in der Druckerei und den unterschiedlich zugeschnittenen Markenbogen der Aufdruck auf den einzelnen Bogen nicht exakt platziert werden konnte, stellte man den Versuch sehr schnell ein und überdruckte die folgenden Marken nur noch mit dem neuen Wert und verzichtete auf die "Unsichtbarkeit" der alten Wertangabe.

Doppel- und Dreifachdrucke

Einige dieser Provisorien wurden in geringer Zahl auch mit mehrfachem Aufdruck bekannt.

(Die Abbildungen stammen aus der Sammlung McNabb - versteigert bei Prestige Philately Auktion 176)

P1 Dreifachdruck
P2 Doppeldruck
P3 Doppeldruck
P4 Doppeldruck

Dabei ist der Dreiifachaufdruck auf der Marke P1 zweimal in schwarz und einmal - fast unsichtbar verdeckt - in karmin.

endgültige Ausgabe

Am 2. Juni 1960 kamen die in Australien bestellten Nachportomarken in Ziffernzeichnung zum Verkauf.

 

 

Große Einheiten der Nachportomarken stammen meist aus dem Paketverkehr. Luftpostzuschläge für mehrere Pakete an eine Firma wurden vielfach nicht einzeln auf die Pakete verklebt, sondern als gestempelte oder "entwertete" Bogenteile abgegeben.

Assessment Cards 

 

 

Gelegentlich waren keine oder nicht genügend Nachportomarken vorrätig. Dann fanden, korrekter Weise, Freimarken und sogar "Stamp Duty"-Marken als Nachportomarken Verwendung.

"Nachläufer"

Am 12. Februar 1966 endet die Zeit der Nachportomarken.
Nachportobelege tragen seit dieser Zeit Frei- und Sondermarken.

In einigen wenigen Fällen wurden sogar Freistempel zur Bezahlung des Nachportos verwendet.

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Behandlung von Post ins Ausland

Unzureichend frankierte Sendungen ins Ausland werden unterschiedlichlich behandelt. Der häufigste Fall ist, dass das verklebte Porto für den gewünschten Luftpostversand nicht ausreicht. Solche Post bekommt einen Hinweisstempel, von dem eine ganze Reihe verschiedener Typen bekannt sind.

Im folgenden sehen Sie drei Arten, wie mit solchen Briefen verfahren wird.

 

 

 

 

 

Versand als Seepost
Versand als Luftpost, Nachporto vom Empfänger

Für unzureichend frankierte Sendung kam auch der Stempel "DEFICIENT POSTAGE TAX" zum Einsatz. Ein Hinweis für die Post im Empfängerland Nachporto zu erheben.

Nicht immer wurde das Nachporto wirklich eingetrieben. Ob das auf Nachlässigkeit oder Bequemlichkeit der Postbeamten zurückzuführen ist, kann man nicht mehr ergründen. Der Empfänger freut sich.

Die beiden Briefe zeigen diese beiden Möglichkeiten auf.

zugestellt mit Nachporto
zugestellt ohne Nachporto

Eine einfache Möglichkeit Nachporto zu umgehen bestand darin, die Post nicht per Luftpost zu versenden sondern diese dem Empfänger - wenn das verklebte Porto dafür ausreichend war - auf dem preiswerteren Seeweg zuzustellen.

handschriftlicher Hinweis: Seepost

Nachfreimachung

Eine besonders pfiffige Behandlung von unterfrankierten Auslands-Sendungen ist die sogenannte Nachfreimachung oder Nachfrankatur.

Bei derartigen Belegen verklebt die Post die fehlenden Marken auf die Sendung, die damit ohne Verzögerung weitergeleitet wird. Den Fehlbetrag fordert die Post im Nachhinein vom Absender.

 

 

 

Dafür gibt es von der Post ein besonderes Formular PS90.

Diese Formulare sind postinterne Stücke, die in der Regel nicht nach außen gelangen. Echt verwendete Stücke sind deshalb kleine Raritäten, denn sie wurden nach einer Lagerzeit vernichtet.

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