Schalterfreistempel werden direkt am Schalter vom Postbeamten auf der Postsendung angebracht. Im Gegensatz zu Absenderfreistempeln, die - wie der Name sagt - vom Absender selbst erstellt und auf die Sendung gedruckt oder geklebt werden.
In der Regel ist im Schalterfreistempel das Datum vermerkt und die Sendung muss deshalb keinen zusätzlichen Tagesstempel tragen.
Erste Versuche mit Schalterfreistempeln gab es Mitte der 1960er Jahre. In den Paketpostämtern von Port Moresby und Rabaul sowie am Postamt Madang waren sogenannte Cash-Register Maschinen im Einsatz. Die Maschinen erfüllten die Anforderungen aber nicht, sie wurden zurückgezogen. Nur wenige Belege sind bekannt.
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Ab Januar 1995 gab es erneut Versuche mit Schalterfreistempeln. Verwendet wurden Maschinen der australischen Firma Hytech.
In der englischsprachigen Fachpresse werden diese Stücke entweder "PVI-labels" (postal validation imprint) oder "CPS" (counter printed stamps) genannt.
Grundsätzlich lassen sich drei Drucktypen und zwei Papiersorten unterscheiden. Die Ausdrucke erfolgten alle mittels Nadeldruckern.
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Eine Besonderheit unter den Schalterfreistempeln ist das Sicherheitspapier mit Nachtfalterdruck - 4-farbiger Buchdruck (34er Raster) - und silberfarbigem Sicherheitsstreifen. Der Sicherheitsstreifen beinhaltet ein Präge-Hologramm (Diffraction-Folie), wobei kein Motiv erkennbar ist, sondern diverse geometrische Formen. Die Verwendung zusammen mit dem Paradiesvogel-Logo ist mit diesem Papier nicht bekannt.
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Die Motive auf diesen Schalterfreistempeln sind schon von PNG Briefmarken bekannt.
Es handelt sich um die Mi-Nr. 729-32 aus dem Jahr 1994.
21 t: Daphnis hypothous pallescens
45 t: Tanaorhinus unipuncta
60 t: Neodiphtera sciron
90 t: Parotis marginata
Interessant ist die stark vergrösserte Betrachtung der Hologramm-Streifen.
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Beim Vergleich der drei Darstellungen erkennt man die Farbwechsel im Hologramm, die sich beim Original durch Änderung des Blickwinkels oder durch Änderung des Lichteinfalls ergeben.
Bei den Bedruckungen mit Logo findet man im allgemeinen fünf Beschriftungszeilen, von denen einige einer Erklärung bedürfen:
Dabei sind die erste und dritte Zeile von besonderem Interesse.
In der ersten Zeile verbirgt sich in den ersten beiden Ziffern der Verwendungsort. Der restliche Ziffernblock - 6 Stellen - ist für die fortlaufende Zählnummer reserviert. Wie aus den bekannt gewordenen Stücken zu ersehen ist, sind allerdings maximal einige hundert Stücke aus einer einzelnen Maschine erstellt worden.
Die ersten beiden Ziffern bedeuten folgende Einsatzorte:
11 | Boroko | 12 | Pt. Moresby | 21 | Alotau |
28 | Mount Hagen | 41 | Lae | 44 | Goroka |
51 | Madang | 53 | Wewak | 62 | Kimbe |
Die bisher bekannt gewordenen Maschinennummern aus der dritten Zeile sind vierstellig. Die Nummern bewegen sich zwischen 3397 und 3603. Nachgewiesen sind bisher:
3397 | 3418 | 3421 | 3447 | 3472 | 3486 | 3491 | 3502 |
3511 | 3517 | 3520 | 3522 | 3550 | 3552 | 3553 | 3561 |
3565 | 3575 | 3583 | 3593 | 3594 | 3595 | 3599 | 3603 |
Im ersten Fall erscheint die Uhrzeit und das Datum, dadurch ist der Verwendungsort nicht erkennbar. Beim zweiten Fall fehlt das Datum, dafür erscheint die Zeile mit dem Verwendungsort - 28 Mount Hagen. Bei der Zählnummer handelt es sich zweifelsfrei um eine Fehleinstellung, denn es sind nur wenige Belege aus Mount Hagen bekannt.