Die ersten Absender - Freistempel wurden im August 1958 in Papua Neuguinea eingeführt. Inzwischen wurden in PNG über 700 Maschinen eingesetzt, aber eine große Anzahl davon wurde auch schon wieder aus dem Verkehr gezogen.
Ähnlich dem australischen Freistempel - System wurde an die Maschinen eine Buchstaben und Zahlenkombination vergeben die auch im Stempelabschlag erscheint.
Für PNG benutzte man die Buchstaben PN und numerierte die Maschinen danach fortlaufend.
Die erste Maschine trug folglich die Nummer PN1 gefolgt von PN2 usw.
Zur Währungsumstellung im Jahre 1966 wurden die vorhandenen Maschinen - bis dahin gab es erst 19 Firmen oder Behörden, die Freistempel benutzten - auf das Dezimalsystem umgestellt.
Zu diesem Zweck wurden die Maschinen eingezogen, nach Australien geschickt, dort umgerüstet und nach PNG zurückgesandt. Die von der Umstellung betroffenen Betreiber erhielten für die Übergangszeit kleine provisorische Blei - Handstempel, die wegen ihrer Unhandlichkeit und der verlangten aufwendigen Abrechnung nur sehr begrenzte Verwendung fanden.
In PNG wurden anfangs Maschinen der englisch / neuseeländischen Firma Universal Postal Frankers eingesetzt. Der Betrieb wurde etwa 1960 von der amerikanischen Firma Pitney Bowes übernommen. Beide Firmen hatten schon vorher locker zusammengearbeitet. Der Grund für diese Zusammenarbeit war ganz einfach: Pitney Bowes hatte keine Maschinen in £ - Währung, während Universal Postal Frankers keine Maschinen im Dezimalsystem im Angebot hatte.
Seit 1974 haben auch andere Hersteller wie Satas, Roneo Vickers Neopost oder Hasler auf dem PNG - Markt Zugang gefunden.
Eine exakte Unterscheidung der einzelnen Maschinen ist nicht immer möglich, da beispielsweise Satas und Roneo Neopost baugleiche Maschinen vertrieben. Jetzt sind beide Firmen unter dem Namen Alkatel vereint.
Bei den folgenden Abbildungen finden Sie die in PNG vorkommenden Stempeltypen. Die dabei verwendeten Typenbezeichnungen folgen dem "International Postage Meter Catalog".
Absender-Freistempelmaschinen sind mobil und wandern gelegentlich mit den Betreiberfirmen durch PNG. Dabei muss allerdings der neue Einsatzort aus dem Stempelbild ersichtlich sein.
Die Electricity Commission verwendete die Maschine PN13 und hielt sich, wie aus den Abbildungen ersichtlich, vorbildlich an die Vorschriften.
Verwendungsorte:
In den Vorschriften über die Freistempelverwendung ist auch die Stempeleinteilung festgelegt. Darin kann man nachlesen, daß links vom Wertstempel auch eine "Werbung“ möglich ist. Manche Firmen machten recht regen Gebrauch von dieser Möglichkeit.
Ein typisches Beispiel dafür ist die Bank of New South Wales mit ihrer Filiale in Port Moresby. Hier wurden in relativ kurzer Zeit sechs verschiedene Werbungen eingesetzt.
Besonders interessant sind für Sammler natürlich "Werbungen“ für spezielle, einmalige Anlässe oder überregionale Ereignisse. Manche dieser Abschläge sind echte Raritäten, besonders interessant auch für thematische Sammlungen. Der Wert solcher Stücke ist schwer anzugeben und ist von sehr vielen Variablen abhängig.
In den Vorschriften ist ebenfalls nachzulesen, daß eine Verwendung von Absender Freistempeln in Verbindung mit Briefmarken nicht erlaubt ist. Dafür ist ein mehrfacher Abdruck des Maschinenstempels vorgesehen. Das Wort “mehrfach“ wird in den Vorschriften aber auf maximal fünf Abschläge begrenzt.
Bei dem abgebildeten doppelten Stempelabdruck fällt eine Besonderheit auf. Die beiden Stempel befinden sich auf einem Papierstreifen. Sie sind auf einem sogenannten Streifengeber abgeschlagen. Dies ist eine Zusatzeinrichtung bei den moderneren Maschinen, speziell gedacht für sperrige Sendungen. Dabei wird der Absenderfreistempel nicht direkt auf die Sendung, sondern auf einen geschnittenen oder gezähnten Papierstreifen gestempelt. Von den Herstellerfirmen der Maschinen wird dazu spezielles Papier, auch mit Sicherheitsunterdruck, angeboten. Die Streifenhöhe darf maximal zwei inch betragen, ein unbedruckter Rand von 1/8 inch wird vorgeschrieben und nur ein Streifen pro Postsache ist erlaubt.
In Zeiten kurz nach einer Portoumstellung findet man aber gelegentlich die “illegale Mischfrankatur“ von Marken und Absender Freistempel.
Bei der Portoerhöhung vom 1.2.1969 blieb das normale Briefporto von 5 Cent unverändert. Die Einschreibgebühr erhöhte sich von 20 auf 25 Cent.
Zusatzfrankatur mit 5 Cent Briefmarke um das Gesamt - Porto von 30 Cent zu erreichen.
Mehrfachabschläge waren oftmals auch nötig, da viele der frühen Maschinen nur auf einige wenige, feste Wertstufen einstellbar waren. Höhere Wertstufen waren nur durch Mehrfachabschläge zu realisieren. Erst bei den neueren Maschinen sind ungewöhnliche Frankaturstufen möglich.
Eine Eigenheit der Absender Freistempel wird bei diesem “Doppelabschlag“ trotz der verschmierten Erhaltung sichtbar. Trotz doppeltem Wertrahmen erscheint nur ein einziger Tagesstempel.
Bei einigen Maschinen konnte man für Mehrfachabstempelungen den Tagesstempel einfach herausschwenken. Der zweite Abdruck konnte so direkt neben den ersten plaziert werden.
Erst auf den zweiten Blick wird oft klar, daß der Tagesstempel bei einem Freistempel gegen eine neue Type ausgetauscht wurden. Offizielle Informationen über solche Umtauschaktionen gibt es nicht. Auf diesem Gebiet sind noch immer Neuentdeckungen möglich.
Bei der Maschine PB 5079D (PN 67) wurde der Austausch des alten Stempeleinsatzes gegen einen neuen mit dem Umzug in den Vorort Boroko des Port Moresby Town Council verbunden. Neben dem neuen Postage Paid Klischee findet man auch die - vorschriftsmäßige - neue Ortsangabe.
Ab etwa 1973/1974 wurden einige Absender - Freistempel aptiert, d.h. durch Ausfeilen von einzelnen Stempelteilen auf den neuen, mit der Unabhängigkeit eingeführten, Landesnamen Papua Neu Guinea umgestellt. Bei einigen wurde das „T“ von TPNG ausgefeilt, bei anderen das „&“ aus der alten Landesbezeichnung Papua & New Guinea. In den meisten Fällen wurden beide Teile aptiert.
Bisher sind Aptierungen von den Stempeln PN20, PN22 (PB713D), PN40 (PB782D), PN47 (PB2225D), PN49 (PB2234D), PN54 (PB1970D), PN57 (PB903D), PN68 (PB5080D) und PN77 (PB5915D) nachgewiesen.
In einigen wenigen Fällen sind echte Schreibfehler bekannt geworden, bei denen im Tagesstempel falsch geschriebene Ortsnamen auftauchen. Falsche, umgestellte oder ausgelassene Buchstaben kommen dabei vor.